02.03.2016

#003 WHIPLASH



"Whiplash" ist ein Film, den ich vor der Oscarverleihung 2015, aus welchen Gründen auch immer, nicht auf dem Schirm hatte. Umso begeisterter war ich als Fan der Musik dann, als ich von seiner Existenz erfuhr, da der Streifen klang, als wäre er für mich geschrieben ... im wahrsten Sinne.




Kommen wir dieses Mal direkt und ohne große Umschweife zum Punkt: "Whiplash" ist ein grandioser Film! Regisseur Damien Chazelle verleiht seiner Liebe zur Musik in unfassbar starken Bildern ausdruck, Miles Teller und J.K. Simmons dem Film Leben. Die gesamte Geschichte wird mit der Jazz-Musik als roten Faden an die äußersten Grenzen des Erträglichen in Sachen Spannung gepusht und das anstrengende, aber auch auf schwer erklärbare Art und Weise erlösende Finale setzt dem Ganzen die Krone auf. "Whiplash" ist ein Trip in die Psyche zweier Menschen, deren Beziehung und ihre Leidenschaft zur Musik, den man wirklich, wirklich lange nicht vergessen wird!
Ganz besonders heraus stechen dabei natürlich, und nein, sie können nicht oft genug gelobt werden, Teller und Simmons. Ohne die beiden würde "Whiplash" nicht funktionieren. Ihr Zusammenspiel, was geschätzt etwa 80% des Filmes ausmacht, geht in die verschiedensten emotionalen Richtungen und zeigt ein ums andere Mal, wie sehr der erste, zweite oder auch dritte Eindruck trügen und man sich in Menschen irren kann. Ok ... das klingt schon wie ein Werbespruch oder so ähnlich, zurück zum Thema ... 


Besser kann Jazz-Musik nicht aussehen


Audiovisuell ist "Whiplash" während all den tollen Performances absolut "state of the art". Gerade die vielen, auf die Musik fokussierten Sequenzen klingen fantastisch und sind auch in ihrer Bildsprache sehr stark. Oft werden gar keine Dialoge benötigt, um die Gefühle der Figuren auszudrücken - viele Konversationen finden ausschließlich auf musikalischer Ebene statt ... und es funktioniert einwandfrei! Mit dem Protagonisten leidend sind die Schweißperlen auf den Becken wie das vergossene Blut einer kräftezehrenden Schlacht, jeder Schlag auf die Snare schlägt ein wie Kanonenfeuer, um noch einmal eine poetische Zusammenfassung zum Besten zu geben.
Alles in allem ist "Whiplash" ein spannender, mitreißender, emotionaler Film, der von seinen Charakteren, seiner genialen visuellen Umsetzung und vor allem seiner Leidenschaft zum Thema lebt und durch all diese Faktoren zu einem absoluten Ausnahmewerk wird. Ach und "by the way", ich fand den Streifen besser als "Birdman" ... 

9/10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Lasst doch einen Kommentar da: